In der letzten Juliwoche fand wie jedes Jahr die «5jours du Léman» statt. Während einer intensiven Woche haben wir das Schiff vorbereitet, um möglichst allen technischen Problemen vorzubeugen: Segel überprüfen, Winschen fetten, Schrauben anziehen, Ausrüstung kontrollieren und Unterwasser streichen etc. Nach einem Check der Rennorganisation war am Sonntag um 14 Uhr der Start bei sonnigen Bedingungen. Dieses Jahr gehörten wir nicht zu den Schnellstartern. Nach dem ersten Nachmittag konnten wir dann in der ersten Nacht mit der Wahl einer Option am Südufer die Spitzengruppe wieder einholen. Während der ersten beiden Tage war es ein Spiel, unter leichteren Winden die beste Route zu finden.  Am Mittwoch kam dann der endlich erhoffte Südwestwind – was uns beiden gut gefiel. Bei einem heissen Föhn lieferten sich die Teams ein intensives Battle am Wind bis zum Abend, als der Wind langsam wieder abnahm. Inspiriert von einem Konkurrenten, welcher von einem Dreheffekt auf der Schweizer Seite profitierte, traversierten wir den ganzen See und folgten dieser Option aufs Extreme, was uns ermöglichte, uns in Genf in dieser Gruppe ganz vorne einzureihen. Die Nacht war dann wieder von den thermischen Winden geprägt. Bei leichten Winden schlichen wir den ganzen Tag der französischen Küste entlang Richtung Bouveret. Hier entschieden wir uns für den Weg am Ufer. Mit einem anderen Mitstreiter konnten wir während 4 Stunden die anderen beobachten, wie diese einer nach dem anderen um die Boje fuhren – nicht gerade einfach für die Moral. Zur «Krönung» kamen auf dem Weg zur Boje in Lausanne langsam die Wellen des Südwestwindes rein – zwei Wellen vorwärts, eine zurück. Bei Einbruch der Nacht kam dann der, durch die Wellen angekündigte Südwestwind zurück und es war noch einmal eine Super-Regatta, da sich die ganze Gruppe vor dem Eingang in den «Petit Lac» nochmals versammelt hatte. Wir konnten von der Nacht profitieren und kamen mit der Spitze der Verfolgergruppe in Genf an. Jedoch versuchten wir abermals unsere eigene Option, welche sich an diesem Tag leider nicht auszahlte. Eine letzte Hoffnung war jedoch der für den Nachmittag angesagte Südwestwind. Wir positionierten uns auf der französischen Seite der Flotte. Gegen 13.30 Uhr kamen langsam die Böenflecken auf und wir hatten einen letzten Super-Schlag unter Spi mit um die 8 Knoten Speed. Wir luvten ein wenig an und wir realisierten, wie wir von mehr Wind profitieren konnten. Langsam konnten wir uns nach vorne arbeiten. Nun hiess es, den richtigen Moment für die letzte Halse zu finden. Da kurz vor uns der Dritt- und Viertplatzierte halsten, konnten wir den guten Winkel finden. Leider gaben wir durch einen Positionsfehler den 5. Platz noch aus der Hand, sind jedoch mit unserem ersegelten 6. Platz zufrieden. Und was noch mehr zählt: es war wieder eine tolle «5jours du Léman», an der wir zusammen eine sehr gute Zeit hatten!