Nach einer Super-Woche an der 5 jours du Léman, welche wir nach einem knappen Finish auf dem sechsten Platz beenden durften, war es nun Zeit für einen emotionalen Moment: Das Einwassern. Ich möchte an dieser Stelle dem Club Nautique Morgien und den beiden Hafenmeistern für ihre tolle Unterstützung danken! Nach 30 Sekunden Schweben touchiert Mingulay das erste Mal Wasser. Während 1 Monats bot dies die Möglichkeit, mit dem Schiff die ersten Eindücke zu gewinnen und den Freunden und Unterstützern das Schiff zu zeigen. Auch eine erste Soloausfahrt bei Sonnenuntergang war dabei.

Mitte September war es Zeit, das Schiff wieder aus dem Wasser zu nehmen und für seine grosse Reise Richung Lorient vorzubereiten. Am Mittwoch 6. Oktober war es soweit. Mit dem Schiff im Schlepptau ging es los auf die Autobahn mit dem Ziel Lorient la Base. Nach 15 h Fahrt und ein paar knappen Manövern zwischen den ruhenden Lastwagenketten kamen wir heil in Lorient an.

Die nächsten 10 Tage waren gefüllt mit Arbeiten, wie die provisorische Elektronikinstallation zu verstauen, den Mast so auszustatten, wie es bei den Nachbarschiffen aussieht, letzte Ausstattungen zu beschaffen. Die Tage waren gut gefüllt und ich konnte schnell neue und interessante Bekanntschaften machen – diese Kollegialität unter «Ministes» ist nun nicht mehr nur ein Mythos. Kurz vor dem ersten Training berührte Mingulay zum ersten mal Salzwasser. Das erste Training war intensiv und zeigte mir klar, was es noch zu arbeiten gibt und welche meiner Systeme auf dem Schiff noch Verbesserungen benötigen. Für die letzten beiden Trainings haben mich Freunde aus der Schweiz besucht und begleitet. Für den Tag vor dem letzten Trainingsblock hatten wir intensive Bedingungen, welche die Möglichkeit gaben, Vertrauen zum Schiff aufzubauen. Das Fazit nach den ersten zwei Monaten in meiner neuen Welt: Ich habe gefunden, was ich suchte. Mingulay und ich sind ready, diese spannende Reise der nächsten zwei Jahre in Angriff zu nehmen!